Ketamintherapie Frankfurt

Ketamin Assistierte Psychotherapie

Ketamin ist seit Anfang 2023 in form eines Nasensprays zur Behandlung therapieresistenter Depression zugelassen. Es ist ein „altes“, gut erforschtes Medikament das seit den 1970er als Narkosemittel verwendet und seit einigen Jahren zunehmend zur nebenwirkungsarmen Behandlung unterschiedlicher psychischer Leiden eingesetzt wird.

Wir können im Rahmen eines diagnostischen Gesprächs in unserer Ketamintherapie-Praxis die Indikation, wenn gegeben, feststellen. Ketamin wird im Rahmen der assistierten Psychotherapie in sehr niedriger Dosierung in Form einer Infusion über ca. 45 Minuten verabreicht und psychotherapeutisch begleitet. Neben einer therapeutischen Begleitung am Tag der Infusiontherapie, ist am Folgetag eine intensiviertes psychotherapeutisches Gespräch vorgesehen. In der Regel sind 6 solcher Zyklen vorgesehen. Es kommt bei dieser Form der Anwendung und Behandlung nur sehr selten zu unerwünschten Nebenwirkungen, Depressionen verbessern sich jedoch bereits nach Stunden.

Vorbereitung Ketamintherapie

Jeder Mensch ist einmalig! Wir besprechen in einem Erstgespräch unter welchen Beschwerden Sie leiden, klären welche Chancen und ggfs. Risiken die Ketamin assistierte Psychotherapie für Sie bringt. Eine tragfähige therapeutische Beziehung ist hierbei unerläßlich.

Ketamintherapie und Integration

In der Regel sind hiervon 6 Zyklen vorgesehen. Eine Ärzt:in verabreicht Ihnen unter psychotherapeutischer Begleitung über den Zeitraum von ca. 45 Min. eine Ketamininfusion. Wir empfehlen 2-3 Stunden vor Ketamininfusion auf eine Nahrungsaufnahme zu verzichten, trinken erscheint Schluckweise unproblematisch. Am Tag der Ketamingabe wird anschließend ein psychotherapeutisches Gespräch vor Ort in unserer Ketamintherapie-Praxis in Frankfurt durchgeführt. Am Folgetag führen wir ebenfalls ein Gespräch durch. Diese Integrationsgespräche dienen dazu das Erlebte zu verarbeiten und Langzeitergebnisse zu sichern.

Verabschiedung

Wir führen mit Ihnen nach den erfolgten Zyklen ein integrierendes Abschlussgespräch in unserer , wenn gewünscht erhalten Sie hierbei einen Abschlussbericht.

Welchen Vorteil bietet das Verfahren mit einer Ketamininfusion?

Um einen antidepressiven Effekt zu erzielen, muss Ketamin über eine bestimmte Zeit in ausreichender Konzentration im Blut vorhanden sein. Bei einer intravenösen Gabe wird diese Konzentration von Anfang an erreicht. Im Gegensatz dazu erfordert die intranasale Verabreichung eine deutlich höhere Dosis, da Ketamin schnell abgebaut wird. Diese hohe Dosis erhöht jedoch das Risiko für Nebenwirkungen und erfordert eine längere Überwachung der Patienten.

Das Esketamin-Nasenspray darf ausschließlich durch medizinisches Fachpersonal verabreicht werden, und die Patienten müssen nach der Gabe mindestens zwei Stunden überwacht werden. Es ist daher nicht für die Anwendung zu Hause geeignet. Studien, wie die von Bahji, Vazquez und Zarate (2021), zeigen zudem, dass Esketamin weniger antidepressiv wirksam ist als das racemische Ketamin, das für Infusionen verwendet wird.

Während Esketamin patentiert werden konnte, ist racemisches Ketamin seit 1970 auf dem Markt und daher nicht mehr patentierbar. Dies macht Racemat-Ketamin kostengünstiger als Esketamin. Der einzige Vorteil des Esketamin-Nasensprays liegt darin, dass keine intravenöse Punktion notwendig ist. Allerdings treten häufiger Nebenwirkungen auf, und die Überwachungsdauer ist mindestens genauso lang wie bei einer Infusion. 

Zusätzlich kommt beim Einsatz der Ketamininfusionstherapie der Vorteil der psychotherapeutischen Begleitung am selben Tag und Folgetag zu tragen. Hierbei wird Erlebtes besprochen und die erhöhte Neuroplastizität zur Integration genutzt.

Der Einfluss von Ketamin auf die Neuroplastizität

Ketamin hat sich als vielversprechendes Mittel zur Förderung der Neuroplastizität erwiesen. Studien zeigen, dass es die Bildung neuer neuronaler Verbindungen anregen kann, insbesondere in Hirnregionen, die für Stimmung und Gedächtnis verantwortlich sind. Dieser Effekt wird unter anderem mit Ketamins schneller Wirkung bei der Behandlung von Depressionen in Verbindung gebracht. Durch die Förderung der Neuroplastizität kann die Ketamin helfen, das Gehirn neu zu organisieren und gestörte neuronale Netzwerke 

Studienlage

FAQ

In der Ketamintherapie wird Ketamin nur wenige Male und in größeren Abständen sowie in niedriger Dosierung eingesetzt. Dadurch ist das Risiko einer Abhängigkeit bei dieser Behandlungsfrequenz sehr gering. Sollte jedoch bereits eine Abhängigkeit von bestimmten Substanzen bestehen, kann es sein, dass eine Behandlung mit Ketamin nicht in Frage kommt.

Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es auch bei der Ketamin assistierten Psychotherapie potenzielle Risiken und Nebenwirkungen. Ähnlich wie in der klassischen Richtlinienpsychotherapie besteht die Möglichkeit einer anfänglichen Verschlechterung der Symptome. Das bedeutet, dass es zunächst zu einer vorübergehenden Intensivierung der Beschwerden kommen kann, bevor eine Verbesserung eintritt. Daher halten wir bei unserer Ketamintherapie in Frankfurt engen Kontakt zu unseren Patient:innen, um solche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf reagieren zu können.

In der Ketamin-assistierten Psychotherapie wird zwischen körperlichen und psychischen Nebenwirkungen unterschieden.
Veränderungen im Erleben, wie veränderte Gefühle, Gedanken oder Wahrnehmungen, betrachten wir nicht als klassische Nebenwirkungen. Vielmehr sind diese Effekte ein wichtiger Bestandteil des therapeutischen Prozesses, den wir gezielt nutzen. In der Psychotherapie setzen wir Techniken ein, um diese Erlebnisse optimal zu verarbeiten.
Zu den möglichen körperlichen Nebenwirkungen zählen ein moderater Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz sowie selten Übelkeit, Erbrechen oder verschwommenes Sehen. Allergische Reaktionen sind sehr selten. Wir empfehlen 2-3 Stunden vor Ketamininfusion auf eine Nahrungsaufnahme zu verzichten, trinken erscheint Schluckweise unproblematisch. Nach der Ketamininfusion sollten Sie nicht mehr aktiv am Verkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.
Im Rahmen eines ärztlichen Aufklärungsgesprächs informieren wir Sie umfassend und individuell über mögliche Risiken und Nebenwirkungen.
Eine Ketamintherapie ist bei bestimmten körperlichen Erkrankungen ausgeschlossen, darunter:
– Schwere Herzerkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz)
– Schwer einstellbarer oder unbehandelter Bluthochdruck
– Herzinfarkt und/oder Schlaganfall innerhalb der letzten 12 Monate
– Unbehandelte oder unzureichend behandelte Schilddrüsenüberfunktion
– Erhöhter Hirn- oder Augeninnendruck
– Leberzirrhose oder eingeschränkte Leberfunktion
Es gibt zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit der Ketamin assistierten Psychotherapie belegen. Für bestimmte Erkrankungen liegen jedoch entweder keine ausreichenden oder negative Forschungsergebnisse vor, weshalb in diesen Fällen eine Ketamin assistierte Psychotherapie nicht durchgeführt werden kann. Dies betrifft:
– Demenzen oder andere hirnorganische Störungen
– Psychotische Erkrankungen
– Schwere bipolare Störungen während einer manischen Phase – Schwere Persönlichkeitsstörungen
– Schwere Essstörungen
Auch während einer Schwangerschaft ist diese Therapieform nicht möglich.
Im Erstgespräch haben wir die Gelegenheit, uns kennenzulernen und gemeinsam zu klären, ob eine Behandlung bei uns in Frage kommt.
Nach oben scrollen